District coutumier

Ein District coutumier (auch Grande-chefferie, deutsch etwa: Herrschaftsbereich) ist eine besondere Form einer Verwaltungseinheit in Neukaledonien, die, als Untergliederung einer Aire coutumière, parallel zu den sonstigen dortigen Verwaltungseinheiten existiert.

Die Einrichtung geht auf die Matignon-Abkommen von 1988 zurück und wurde 1999 in der jetzigen Form gesetzlich festgelegt. Der historische Ursprung ist die Décision gouvernatoriale n° 840 vom 8. August 1898.

Die Districts coutumières sind in ihrem Gebiet zuständig für privatrechtliche Angelegenheiten im Bezug auf den besonderen Status der Kanaken, deren Sprache und deren Kultur. Sie umfassen jeweils das Gebiet eines Stammes oder mehrerer Stämme und haben jeweils einen Grand-chef (deutsch etwa: Oberhäuptling). Es gibt insgesamt 61 Districts coutumières, in denen sich 342 Tribus verteilen.

Quellen

  • Titel XII der Französischen Verfassung (französisch)
  • Text der Abkommen von Matignon-Oudinot 1988 (französisch)
  • Loi organique n° 99–209 du 19 mars 1999 relative à la Nouvelle-Calédonie (Organisationsgesetz Nummer 99-209 vom 19. März 1999 bezüglich Neukaledonien) (französisch)
  • Les différentes aires (Übersicht über die Aires coutumières, deren Distrikte und deren Stämme) (französisch)
  • Insee Statistiken zu den Tribus (französisch)